Wichtig zu wissen ist:
Ab dem 22. Februar 2025 möchte Doctolib eine Vielzahl von Daten nutzen, um eigene KI-Systeme zu trainieren. Durch KI-Systeme, also Künstliche Intelligenz, sollen bestimmte Aufgaben automatisiert übernommen und ausgeführt werden. Dazu muss das System zunächst mit vielen Daten gefüttert werden, damit es lernt, die ihm gestellte Aufgabe möglichst gut zu lösen und diese Lösung auch immer weiter zu verbessern.
Doctolib bezeichnet sich selbst als führendes europäisches Healthtech-Unternehmen. Im letzten Jahr hat Doctolib die Übernahme von zwei Unternehmen bekanntgegeben, die auf KI-basierte Telefonassistenz und KI-Spracherkennung spezialisiert sind. Das zeigt, dass das Unternehmen intensiv daran arbeitet, sein KI-Angebot auszuweiten.
Um welche Daten geht es?
Doctolib möchte nach eigenen Angaben eine Vielzahl von Daten für das KI-Training nutzen. Dazu zählen unter anderem das Geschlecht, der Aufenthaltsort aber auch Gesundheitsdaten. Unter Gesundheitsdaten fallen alle Daten, die sich auf die körperliche und geistige Gesundheit eines Menschen beziehen. Das können beispielsweise akute und chronische Krankheiten, aber auch Krankheitsrisiken, Allergien, Suchtproblematiken, die Einnahme von Medikamenten, die Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder Therapien sein.
Welche Gefahren birgt die Nutzung der Daten für das KI-Training?
Gerade bei Gesundheitsdaten handelt es sich um sehr sensible Daten, die wir normalerweise nicht mit der Welt um uns herum teilen möchten. Die Verbreitung der Daten birgt hohe Risiken und kann zu großen persönlichen Nachteilen führen. Stell dir vor, du bekommst eine Absage für einen Job oder eine Wohnung, weil deine Krankengschichte für den potentiellen Arbeitgeber oder Vermieter einsehbar war.
Werden Daten für ein KI-Training genutzt, bedeutet das, dass die Daten in das KI-System eingegeben werden, damit es daraus lernen kann. Sind die Daten erst einmal im System, können sie nicht wieder zurückgeholt oder gelöscht werden. Welche negativen Folgen das mit sich bringt, ist für den Einzelnen nicht absehbar.
Was du jetzt tun kannst:
Doctolib gibt in seinen Datenschutzbestimmungen an, dass eine Nutzung der Gesundheitsdaten für das KI-Training nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Nutzerinnen und Nutzer erfolgt.
Möchtest du nicht, dass deine Daten hierfür verwendet werden, solltest du die Möglichkeit nutzen, deine Einwilligung zu verweigern. Prüfe in den Datenschutzeinstellungen deines Doctolib-Kontos unter „Meine Präferenzen“, welche Einstellung du getroffen hast und ändere sie so, wie du sie haben möchtest.
Fazit:
Gesundheitsdaten sind hochsensible Daten, die so gut wie möglich geschützt werden sollten. Gerade Informationen über die eigene Krankengeschichte, Krankheitsrisiken oder auch benötigte Medikamente und Therapien möchte man nicht mit jedem teilen. Deshalb solltest du dir gut überlegen, ob du Doctolib erlauben möchtest, diese Daten für die Entwicklung und Verbesserung eigener KI-Systeme zu verwenden. Prüfe die Einstellungen in deinem Doctolib-Konto und mache von deinem Recht Gebrauch die Datennutzung zu verweigern, wenn du nicht möchtest, dass mit deinen Gesundheitsdaten KI-Modelle trainiert werden.