Federweißer ist ein beliebtes Getränk im Herbst und wird meist ab September – direkt nach der Traubenernte – angeboten. Es handelt sich dabei um frisch gekelterten Traubensaft, der sich noch im Gärprozess befindet. Federweißer ist also eine Vorstufe des fertigen Weins. „Der Alkoholgehalt variiert stark und hängt davon ab, wie weit der Gärungsprozess bereits fortgeschritten ist“, sagt Katharina Holthausen, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Während der alkoholischen Gärung wandeln Hefezellen den enthaltenen Zucker in Alkohol (Ethanol) und Kohlenstoffdioxid um. Frischer Federweißer enthält deshalb noch wenig Alkohol und schmeckt sehr süß – ein Hinweis darauf, dass der Zucker noch kaum vergoren ist. Mit der Zeit steigt der Alkoholgehalt und der Geschmack wird herber. Der maximale Alkoholgehalt liegt bei etwa elf Volumenprozent. Am besten schmeckt Federweißer, wenn sich Süße und Säure die Waage halten. Zu diesem Zeitpunkt enthält der Federweiße etwa vier bis fünf Volumenprozent Alkohol.
Flaschen stehend lagern
Während der Gärung entsteht Kohlenstoffdioxid, das sich im Federweißen als Kohlensäure bemerkbar macht. Damit das Gas entweichen kann, sind die Flaschen meist mit einem speziellen Deckel ausgestattet, der ein kleines Loch enthält. Der Wein muss daher stehend transportiert und gelagert werden, damit die Flaschen nicht auslaufen. Das gilt auch für den sogenannten Federroten. Im Unterschied zum Federweißen wird er ausschließlich aus Rotweintrauben hergestellt.
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